Man sollte meinen, wenn es glatt, nass und neblig ist, passieren die meisten Unfälle. Tatsächlich zeigt die Statistik der Unfälle mit Personenschäden im Vergleich der Jahreszeiten aber ein ganz anders Bild. Woran kann das liegen?
Anfang März. Die Temperaturen können noch empfindlich kühl sein. Gerade nachts und in den frühen Morgenstunden ist es teilweise glatt. Man ist noch im Wintermodus und gewöhnt daran, sich vorsichtiger auf den Straßen zu bewegen. Je heller und wärmer es im Verlauf des Frühlings wird, desto mehr zieht es uns hinaus. Wir nehmen das Fahrrad anstatt des Busses und machen am Wochenende längere Ausflüge mit dem Auto.
Im Verlauf des Frühlings und mit Beginn des Sommers nehmen immer mehr Personen am Straßenverkehr teil. Alle bewegen sich so viel wie möglich im Freien. Mit dem Fahrrad, dem Moped, dem Motorrad oder zu Fuß. Man fühlt sich beschwingt. Das fördert nicht nur die gute Laune, sondern auch die Risikobereitschaft im Straßenverkehr – in Kombination mit blendender Sonne ein gefährliches Duo.
In Richtung Herbst werden die Tage wieder kürzer und die Temperaturen sinken. Auch wenn es tagsüber noch warm und sonnig sein kann, wird es abends schneller kühl. Man hält sich nicht mehr so lange im Freien auf. Die Zweiräder werden langsam für die Winterpause gerüstet. Wer den Sommer über mit dem Fahrrad oder Moped unterwegs war, steigt jetzt wieder um auf Bus und Bahn oder fährt mit dem Auto.
Der Winter ist – was die Straßenverhältnisse angeht – zwar am unberechenbarsten. Das aber ist genau der Grund, warum wir uns umso vorsichtiger bewegen. Winterreifen sind eine gute Vorsorge, bei Glatteis aber kein ausreichender Schutz. Also lassen wir das Auto öfter in der Garage, planen erst gar keine winterlichen Ausflüge und das Motorrad ist ohnehin abgemeldet. Alles Gründe für die geringeren Unfallzahlen in dieser Jahreszeit.
Quelle: Statistisches Bundesamt 2015 | Unfälle mit Personenschaden